Estland setzt zum Earth Day 2024 grüne Maßstäbe

Das nordische Land glänzt durch seine gekonnte Balance zwischen unberührter Natur und technischem Fortschritt.

Estland setzt zum Earth Day 2024 grüne Maßstäbe
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September 9, 2024
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Estland
Estland setzt zum Earth Day 2024 grüne Maßstäbe

Am 22. April feiert die Welt wieder den Earth Day – ein Anlass, um Engagement und Initiative im Umweltschutz hervorzuheben: Estland belegt im Sustainable Travel Index den vierten Platz als nachhaltigste Reisedestination der Welt und bietet durch eine Vielzahl an Initiativen und Öko-Destinationen ein reiches Repertoire an Inspiration.

Wem nachhaltiges Reisen wichtig ist, der ist in Estland goldrichtig. Das nordische Land glänzt durch seine gekonnte Balance zwischen unberührter Natur und technischem Fortschritt. Bereits 2008 rief Estland den World Cleanup Day ins Leben, seitdem arbeiten jährlich über 91 MillionenMenschen in 211 Ländern Hand in Hand für einen sauberen Planeten. Laut dem Schweizer World Air Quality Report 2023 können sich die Esten zudem über die zweit-sauberste Luft Europas und die sechst-sauberste Luft der Welt freuen. Und dies nicht ohne Grund, denn über die Hälfte der Landesfläche ist bewaldet. VieleEsten haben eine tiefe Verbindung zur Natur. Und auch darüber hinaus werden Umweltschutz und Nachhaltigkeit im ganzen Land großgeschrieben:

Kulturhauptstadt Tartu: Führend in grünen Initiativen

Tartu nimmt als erste Stadt in Estland am Programm „100 klimaneutrale und intelligente Städte" der EuropäischenKommission teil. Das Motto der europäischen Kulturhauptstadt 2024, „Die Kunstdes Überlebens“, betont Nachhaltigkeit als Kernprinzip und zeigt die langjährige Erfahrung der Stadt im nachhaltigen Handeln.

Tartu hat als erste Stadt in Estland einen Verhaltenskodex für nachhaltige Veranstaltungen entwickelt, der auch für alle Veranstaltungen in der Kulturhauptstadt gilt. Gegründet im Jahr 1030 handelt es sich um die älteste Stadt des Baltikums. Neben ihrer reichen Geschichte und studentischen Energie bietet Tartu umweltbewussten Touristen eine Vielzahl grüner Mobilitätsoptionen, darunter das Tartu Smart Bike Share-Programm, autofreie Alleen und den Wiederaufbau des Eisenbahnradwegs. Ein Höhepunkt im Sommer 2024 ist die Einführung eines selbstfahrenden Busses zum Nationalmuseum, ein Paradebeispiel für den Einklang von Umweltschutz und dem Streben nach Innovation.

Pärnu: Badeurlaub mit gutem Gewissen

Pärnu im Südwesten des Landes gilt als Sommerhauptstadt von Estland. Auf einer Fläche so groß wie Berlin leben hier durchschnittlich lediglich 60 Menschen pro Quadratkilometer – in Berlin sind es über 4.000. Zahlreiche Parks, Alleen und Wälder machen die Stadt ebenso wie ihre langen Strände undPromenaden seit 180 Jahren zu einem beliebten Kurort. 2020 wurde Pärnu zum nachhaltigsten Reiseziel der Ostseeregion gewählt. Gründe dafür sind die Ausbreitung des umliegenden Naturschutzgebietes sowie der Schutz ausgewählter Strandwiesen durch Kühe. Pärnu sieht sich hier auch mit einem Lehrauftrag und errichtete im Südendes Landkreises einen Naturlehrpfad und das Naturzentrum Kabli, wo Besucher interessante Informationen über die Naturschätze und Erholungsmöglichkeiten der Gegend erhalten.

Tallinn’s Farm-to-Table Restaurants

Estlands Hauptstadt Tallinn wurde 2023 zur EU Green Capital gewählt und gilt in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz als besonders fortschrittlich. Während eines Estlandurlaubs lohnt es sich, die zahlreichen Farm-to-Table-Restaurants zu besuchen, die ihre Zutaten so lokal wie möglich beziehen. Dies reduziert Transportwege und unnötige Verpackungen auf ein Minimum und fördert lokale Expertise auf der gesamten Wertschöpfungskette. Das Restaurant Lee in Tallinns Altstadt bietet eine zeitgenössische, jahreszeitenabhängige und lokal Speisekarte mit zahlreichen Optionen für Veganer und Kinder sowie einer breiten Auswahl an internationalen Weinen. Mit dem Michelin Green Star ausgezeichnet, sollte man einen Besuch im Fotografiska Restaurant nicht verpassen. Es verfolgt einen umfassend nachhaltigen Ansatz und verwendet hochwertige, saisonale Zutaten von lokalen Bauern. Die Speisekarte passt sich den Jahreszeiten an, während Gemüse für die dunklen Jahreszeitenkonserviert wird. Das Restaurant hat Zugang zu einem eigenen Bauernhof, experimentiert mit Kreislauflösungen, arbeitet auf einer Netto-Null-Basis und verwendet kreative Kochmethoden, um Abfälle zu minimieren. Auf den Seiten Green Key, 360° Eat Guide und MICHELIN Guide’s Green Star sind zahlreiche weitere nachhaltige Restaurants in Tallinn und ganz Estland aufgeführt.

Umweltfreundliche Unternehmen richtig erkennen

Verschiedene Zertifizierungen auf Landesebene erleichtern das Erkennen von „grünen“ Unternehmen in Estland. Der „Green Key" ist ein internationales Öko-Siegel für Beherbergungsbetriebe, das in über 60 Ländern der Welt verliehen wird, seit 2001 auch in Estland. Das Siegel strebt den besten Kompromiss zwischen Qualität, Komfort und Umweltverträglichkeit an. Die Überprüfung erfolgt jährlich und umfasst Bereiche wie Elektrizität, Heizung, Wasserverbrauch, Müllentsorgung, Verwendung lokaler Zutaten sowie soziales Handeln innerhalb der Firmen. Der „Green Key" muss jedes Jahr neu beantragt werden.

Zudem ist Estland seit Kurzem Teil des internationalen Programms „Green Destinations". Im Jahr 2021 wurden sieben Reiseziele in das Programm aufgenommen, darunter die Inseln Saaremaa und Hiiumaa, Pärnu, Rakvere, Tartu sowie die Landkreise Lahemaa und Järva. In diesem Jahr schlossen sich zudem die Städte Tallinn, Viljandi, Mulgimaa und Põlvamaa an. Green Destinations kennzeichnet besonders nachhaltige Reiseziele basierend auf den Kriterien des weltweit anerkannten Global Sustainability Council(GSTC). Geprüft wird der Status Quo in verschiedenen Themenbereichen, wie Destinationsmanagement, Naturschutz, Umwelt und Klima oder Kultur undTradition.

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